Wie verändert "der Krebs" unser Leben?
Es wurde darum gebeten, den Beitrag von unserem neuen Mitglied Frau_GOLD aus dem Vorstellungsthread zu einem neuen Thema zu machen,damit wir darüber diskutieren können:
Hallo Zusammen,
ich habe lange überlegt, was ich schreiben soll und ob ich tatsächlich dieser Gruppe beitreten möchte. Denn eigentlich wollte ich hier im Joy das Thema Krebs einmal kompkett raus lassen. Immerhin begleitet es mich in jeder anderen Lebensituation bereits. Was natürlich daran liegt, dass ich nach Abschluss meiner Therapie, den Sinn in der Erkranung darin gefunden habe, anderen Betroffenen mit meinen Erfahrungen zu helfen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Erfahrungen zu mir gehören und mich zu dem gemacht haben, wer ich jetzt bin und ich nicht plötzlich in einem Teil meines Lebens diesen Part ignorieren kann, denn dann bestimmt mich der Krebs noch immer. Dabei sollte er mittlerweile besiegt sein...
Mich interessiert wie ihr mit eurer Krankheit umgeht und was es für euer Liebesleben / Sexualleben bedeutet. Wie ist oder war es während der Krebstherapie und wie ist es danach? habt ihr euch dadruch verändert? In Sachen Liebe, wie ist es da? Habt ihr das gefühl ihr müsst euer Selbstwertgefühl auffrischen / zurück gewinnen und wie macht ihr das? Hilft euch beispielsweise Swingen dabei? Was ist mit denen von euch, die vielleicht keinen Partner haben. Ist es schwieriger seither einen Partner zu finden?
Nun aber erstmal zu mir. Ich habe die Diagnose Krebs mit 23 Jahren bekommen. Da hatte ich den Tumor, ein Rhabdomyosarkom in der rechten Gesäßhälfte bereits fünf Jahre. Es wurde erst spät erkannt. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, aber keiner konnte etwas finden (bis ich nicht mal mehr sitzen konnte), dann hieß es, es wäre psychosomatisch. Ich bestand auf ein MRT von der schmerzenden Stelle, bevor man mit der Psycho-Therapie beginnen sollte. (Grundsätzlich halte ich viel von solchen Therapien, aber hier war mir klar, da ist etwas, das muss raus. Das bilde ich mir nicht ein). Da der Tumor richtung Beckenboden saß, konnte man diesen auch nicht ertasten... Das erste MRT war von der falschen Stelle, da der Arzt mich nicht richtig untersuchte, der dieses angeordnet hatte. - Warum auch? Ich bildete mir den Schmerz doch schließlich nur ein... Durch einen Zufall hat man dadurch einen Bandscheibenvorfall in der unteren Wirbelsäule erkannt (LW5). Dann war klar, es ist ein Nerv eingeklemmt. Die Osteopatin hat erkannt, dass die falsche Stelle auf dem MRT zusehen war... Als endlich das passende MRT gemacht wurde, konnte man deutlich sehen, dort ist ein 4 cm großer Tumor. Tumor, im Sinne von, unbekanntest Etwas, das da nicht sein sollte. Es hätte auch eine Fistel sein können. Die operiert man anders... Also habe ich mich von 7 Chirurgen untersuchen lassen. Doch keiner wollte operieren. Man wusste schließlich nicht, was es ist ...
Als die Schmerzen ihren Höhepunkt erreichten, berichtete ich einem Familienmitglied davon, diese einige Freunde aus medizinischen Berufen in ihrem Freundeskreis hat. Ein befreundeter Chirurg operierte mich dann endlich. Er schickte die Probe ein. Die Tumorart ist jedoch recht selten und es dauerte 3 Monate bis man genau wusste, worum es sich hier handelt. Klar war nur sofort, es muss etwas bösartiges sein... Die Nachricht, dass ich eine Chemo machen muss erhielt ich ein paar Tage nach meinem Geburstag. Ein halbes Jahr Chemo und danach noch eine weitere OP. Dann konnte die Therapie erfolgreich abgeschlossen werden... Das ist in disem Monat 2 Jahre her... Am Monatg bekomme ich den POrt entfernt. Ich habe etwas Angst vor den Schmerzen, aber freue mich, dann nur noch jedes halbe Jahr zu meiner Onkologin fahren zu müssen ...
Hat einer von euch Erfahrung, wie lange es dauert bis alles verheilt ist, wenn der Port wieder raus kommt? Das Einsetzen fand ich schrecklich und ich hatte auch Monate lang Probleme damit. ich hoffe raus ist besser aber ich habe schon von einigen gehört, dass es nicht viel schneller besser sein soll...
Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Krankheit mich zum positiven verändert hat und ich das Leben seither mehr genieße und eine andere Sicht auf die Welt und das Leben habe. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, aber ich durufte erfahren, wie toll meine Familie und Freunde sind und ich freue mich jeden Tag auf´s neue in einen neuen Tag starten zu können. Ich war schon immer ein Lebensfroher Mensch, aber dieses Glück nach der Therapie ist unbeschreiblich und hält noch immer an. So hat tatsächlich alles auch immer etwas Gutes ... - man muss nur lernen, es zu sehen...
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und freue mich auf nette Gespräche und Erfahrungsaustausch.
Wenn ich mal nicht sofort antworte, dann ist das nicht persönlich gemeint. Bin nicht so häufig hier aktiv unterwegs ...
Liebe Grüße,
ConnyFee
P.S. falls mein Profil gewerblich klingt. Das soll es nicht sein. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, was ich hier genau suche... das möchte ich erst rausfinden, dann wird mein Profil auch privater
ich habe lange überlegt, was ich schreiben soll und ob ich tatsächlich dieser Gruppe beitreten möchte. Denn eigentlich wollte ich hier im Joy das Thema Krebs einmal kompkett raus lassen. Immerhin begleitet es mich in jeder anderen Lebensituation bereits. Was natürlich daran liegt, dass ich nach Abschluss meiner Therapie, den Sinn in der Erkranung darin gefunden habe, anderen Betroffenen mit meinen Erfahrungen zu helfen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Erfahrungen zu mir gehören und mich zu dem gemacht haben, wer ich jetzt bin und ich nicht plötzlich in einem Teil meines Lebens diesen Part ignorieren kann, denn dann bestimmt mich der Krebs noch immer. Dabei sollte er mittlerweile besiegt sein...
Mich interessiert wie ihr mit eurer Krankheit umgeht und was es für euer Liebesleben / Sexualleben bedeutet. Wie ist oder war es während der Krebstherapie und wie ist es danach? habt ihr euch dadruch verändert? In Sachen Liebe, wie ist es da? Habt ihr das gefühl ihr müsst euer Selbstwertgefühl auffrischen / zurück gewinnen und wie macht ihr das? Hilft euch beispielsweise Swingen dabei? Was ist mit denen von euch, die vielleicht keinen Partner haben. Ist es schwieriger seither einen Partner zu finden?
Nun aber erstmal zu mir. Ich habe die Diagnose Krebs mit 23 Jahren bekommen. Da hatte ich den Tumor, ein Rhabdomyosarkom in der rechten Gesäßhälfte bereits fünf Jahre. Es wurde erst spät erkannt. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, aber keiner konnte etwas finden (bis ich nicht mal mehr sitzen konnte), dann hieß es, es wäre psychosomatisch. Ich bestand auf ein MRT von der schmerzenden Stelle, bevor man mit der Psycho-Therapie beginnen sollte. (Grundsätzlich halte ich viel von solchen Therapien, aber hier war mir klar, da ist etwas, das muss raus. Das bilde ich mir nicht ein). Da der Tumor richtung Beckenboden saß, konnte man diesen auch nicht ertasten... Das erste MRT war von der falschen Stelle, da der Arzt mich nicht richtig untersuchte, der dieses angeordnet hatte. - Warum auch? Ich bildete mir den Schmerz doch schließlich nur ein... Durch einen Zufall hat man dadurch einen Bandscheibenvorfall in der unteren Wirbelsäule erkannt (LW5). Dann war klar, es ist ein Nerv eingeklemmt. Die Osteopatin hat erkannt, dass die falsche Stelle auf dem MRT zusehen war... Als endlich das passende MRT gemacht wurde, konnte man deutlich sehen, dort ist ein 4 cm großer Tumor. Tumor, im Sinne von, unbekanntest Etwas, das da nicht sein sollte. Es hätte auch eine Fistel sein können. Die operiert man anders... Also habe ich mich von 7 Chirurgen untersuchen lassen. Doch keiner wollte operieren. Man wusste schließlich nicht, was es ist ...
Als die Schmerzen ihren Höhepunkt erreichten, berichtete ich einem Familienmitglied davon, diese einige Freunde aus medizinischen Berufen in ihrem Freundeskreis hat. Ein befreundeter Chirurg operierte mich dann endlich. Er schickte die Probe ein. Die Tumorart ist jedoch recht selten und es dauerte 3 Monate bis man genau wusste, worum es sich hier handelt. Klar war nur sofort, es muss etwas bösartiges sein... Die Nachricht, dass ich eine Chemo machen muss erhielt ich ein paar Tage nach meinem Geburstag. Ein halbes Jahr Chemo und danach noch eine weitere OP. Dann konnte die Therapie erfolgreich abgeschlossen werden... Das ist in disem Monat 2 Jahre her... Am Monatg bekomme ich den POrt entfernt. Ich habe etwas Angst vor den Schmerzen, aber freue mich, dann nur noch jedes halbe Jahr zu meiner Onkologin fahren zu müssen ...
Hat einer von euch Erfahrung, wie lange es dauert bis alles verheilt ist, wenn der Port wieder raus kommt? Das Einsetzen fand ich schrecklich und ich hatte auch Monate lang Probleme damit. ich hoffe raus ist besser aber ich habe schon von einigen gehört, dass es nicht viel schneller besser sein soll...
Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Krankheit mich zum positiven verändert hat und ich das Leben seither mehr genieße und eine andere Sicht auf die Welt und das Leben habe. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, aber ich durufte erfahren, wie toll meine Familie und Freunde sind und ich freue mich jeden Tag auf´s neue in einen neuen Tag starten zu können. Ich war schon immer ein Lebensfroher Mensch, aber dieses Glück nach der Therapie ist unbeschreiblich und hält noch immer an. So hat tatsächlich alles auch immer etwas Gutes ... - man muss nur lernen, es zu sehen...
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und freue mich auf nette Gespräche und Erfahrungsaustausch.
Wenn ich mal nicht sofort antworte, dann ist das nicht persönlich gemeint. Bin nicht so häufig hier aktiv unterwegs ...
Liebe Grüße,
ConnyFee
P.S. falls mein Profil gewerblich klingt. Das soll es nicht sein. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, was ich hier genau suche... das möchte ich erst rausfinden, dann wird mein Profil auch privater
Die Überschrift habe ich mal ganz allgemein nach Gefühl gewählt, ich hoffe, es passt so.
Lieben Gruß
Herzensdame