Ich halte nicht viel von verkürzenden Darstellungen, hier also das komplette Material.
Von 200 Frauen, die 20 Jahre lang jedes zweite Jahr am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen, erhalten 140 Frauen in 20 Jahren keinen verdächtigen Befund. 60 Frauen bekommen einen Befund, dem nachgegangen werden sollte.
Von diesen 60 Frauen erhalten 40 bei der ergänzenden Untersuchung Entwarnung, 20 Frauen wird eine Gewebeentnahme empfohlen.
Von diesen 20 Frauen stellt sich bei 10 Frauen der Verdacht als unbegründet heraus. Zehn Frauen erhalten die Diagnose Brustkrebs im Screening, von den übrigen 190 Frauen erhalten drei Frauen in den 20 Jahren zwischen zwei Screening-Runden ebenfalls die Diagnose Brustkrebs.
Von diesen insgesamt 13 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs sterben drei Frauen an Brustkrebs, zehn Frauen sterben an anderen Ursachen.
Von diesen zehn Frauen hätte eine Frau ohne Mammographie zu Lebzeiten nichts von ihrem Brustkrebs erfahren, acht Frauen wären auch ohne Teilnahme am Mammographie- Screening-Programm erfolgreich behandelt worden – ein Teil davon jedoch (zu einem späteren Zeitpunkt mit einer dann) belastenderen Therapie.
Eine von 200 Frauen wird dank ihrer regelmäßigen Teilnahme vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt. (Und wir sprechen hier tatsächlich von einem Tod durch Brustkrebs - wir sprechen nicht von den Frauen, denen das Screening - dank Früherkennung - ein Weiter-Leben unter geänderten Vorzeichen ermöglcht, unser Forum ist voll von ihnen)
Ein Screening zum Prostata-Krebs gibt in Deutschland übrigens nicht, sondern nur eine Tastuntersuchung im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge.
Anders beim Darmkrebs: Das bestätigt eine dreijährige Online- Dokumentation von nahezu 270.000 Koloskopien aus 280 Facharzt-Praxen bei symptomfreien Patienten im Alter von 55 bis 99 Jahren.
Bei fast 20 Prozent wurden Polypen unterschiedlicher Größe gefunden. Polypen, die größer als 5 mm waren, wurden zu 95 Prozent bei der Darmspiegelung entfernt.
Bei 0,8 Prozent der Untersuchten wurde Darmkrebs festgestellt. Mit 70 Prozent überwiegen die Frühstadien, bei denen mit gutem Erfolg operiert werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass durch das Screening eine deutliche Verschiebung zu den gut behandelbaren Frühstufen erfolgt ist.
Ich finde diese Ergebnisse nach wie vor ermutigend.