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Vorsorgeuntersuchungen

Vorsorgeuntersuchungen
Ihr Lieben, alle.

Eine Zertifizierung als Brust- bzw Darmkrebszentrum setzt u.a. voraus, dass sich die beteiligten Partner Gedanken darüber machen, wie man die Botschaft über den Sinn der Vorsorgeuntersuchungen unter das Volk der jeweiligen Region bringt. Das scheint nicht in jedem Fall erfolgreich.

Ich habe keine Ahnung ob es an der persönlichen Unvernunft des Einzelnen scheitert - aber das mag an mir liegen, ich bekomme auch jedesmal einen Anfall wenn ich eine Schwangere mit Zigarette sehe - oder wo sonst der Hase im Pfeffer liegen mag. Es gibt tatsächlich tragische Fälle, in denen der Jahresabstand gereicht hat, um einen ausgewachsenen Tumor zu produzieren - aber das ist wohl eher die Ausnahme. Daher die Frage:

Was denkt ihr wäre zu tun, um Brust- und Darmkrebs-Vorsorge in die Köpfe und Füße der Leute zu bringen, fragt interessiert

C
********itel Mann
47 Beiträge
Bevor irgendetwas in irgendwelche Köpfe gebracht werden kann, muß docht erst einmal der Sinn und Nutzen von Vorsorge erbracht werden.

Gebetsmühlenartig fordert man seit Jahrzehnten die Leute zur Vorsorge auf, nur die Ergebnisse der Vorsorge sind recht ernüchternd.

Wieviel Leben kann man durch Vorsorge wirklich retten, oder wenigstens eine Lebenszeitverlängerung erreichen?
Ich finde, ..
.. dass ist recht einleuchtend: Brust- und Darmkrebs sind - wenn rechtzeitig entdeckt - in über 95 Prozent aller Fälle heilbar. Darüber muss man auch nicht diskutieren, die Zahlen sprechen für sich. Dass es einen vergleichsweise geringen Prozentsatz gibt, den das Unglück trotz aller Vorsorge trifft, lässt sich ebenfalls nicht leugnen. Aber wenn von 100 potenziellen, Patienten fünf statt hundert mit langfristigen Einschränkungen leben müssen, finde ich das doch recht anschaulich *g*
********itel Mann
47 Beiträge
Der Nutzen von Vorsorge wird gnadenlos überschätzt, wir Deutschen sind darin, wie neuere Untersuchungen zeigen, Europameister.

Und mit Zahlen ist das immer so eine Sache.

Von 1000 Frauen, die regelmäßig zur Mammografie gehen, sterben etwa 4 an Brustkrebs, ohne regelmäßiges Brustkrebsscreening sind es 5.
Die Brustkrebssterblichkeit wird nur um eine von je 1000 Frauen reduziert, also nur ganz geringfügig!

Dagegen stehen aber die Risiken und Nebenwirkungen, die immer noch recht groß sind. Diese betreffen mit Sicherheit mehr als 1 von 1000.

Ähnliches gilt auch für Darm-, Haut- u. Prostatakrebsvorsorge.
Ich halte nicht viel von verkürzenden Darstellungen, hier also das komplette Material.


Von 200 Frauen, die 20 Jahre lang jedes zweite Jahr am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen, erhalten 140 Frauen in 20 Jahren keinen verdächtigen Befund. 60 Frauen bekommen einen Befund, dem nachgegangen werden sollte.

Von diesen 60 Frauen erhalten 40 bei der ergänzenden Untersuchung Entwarnung, 20 Frauen wird eine Gewebeentnahme empfohlen.

Von diesen 20 Frauen stellt sich bei 10 Frauen der Verdacht als unbegründet heraus. Zehn Frauen erhalten die Diagnose Brustkrebs im Screening, von den übrigen 190 Frauen erhalten drei Frauen in den 20 Jahren zwischen zwei Screening-Runden ebenfalls die Diagnose Brustkrebs.

Von diesen insgesamt 13 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs sterben drei Frauen an Brustkrebs, zehn Frauen sterben an anderen Ursachen.

Von diesen zehn Frauen hätte eine Frau ohne Mammographie zu Lebzeiten nichts von ihrem Brustkrebs erfahren, acht Frauen wären auch ohne Teilnahme am Mammographie- Screening-Programm erfolgreich behandelt worden – ein Teil davon jedoch (zu einem späteren Zeitpunkt mit einer dann) belastenderen Therapie.

Eine von 200 Frauen wird dank ihrer regelmäßigen Teilnahme vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt. (Und wir sprechen hier tatsächlich von einem Tod durch Brustkrebs - wir sprechen nicht von den Frauen, denen das Screening - dank Früherkennung - ein Weiter-Leben unter geänderten Vorzeichen ermöglcht, unser Forum ist voll von ihnen)

Ein Screening zum Prostata-Krebs gibt in Deutschland übrigens nicht, sondern nur eine Tastuntersuchung im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge.

Anders beim Darmkrebs: Das bestätigt eine dreijährige Online- Dokumentation von nahezu 270.000 Koloskopien aus 280 Facharzt-Praxen bei symptomfreien Patienten im Alter von 55 bis 99 Jahren.

Bei fast 20 Prozent wurden Polypen unterschiedlicher Größe gefunden. Polypen, die größer als 5 mm waren, wurden zu 95 Prozent bei der Darmspiegelung entfernt.

Bei 0,8 Prozent der Untersuchten wurde Darmkrebs festgestellt. Mit 70 Prozent überwiegen die Frühstadien, bei denen mit gutem Erfolg operiert werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass durch das Screening eine deutliche Verschiebung zu den gut behandelbaren Frühstufen erfolgt ist.

Ich finde diese Ergebnisse nach wie vor ermutigend.
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